Konferenz “Engagiert für Europa”

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Professorin Robertson-von Trotha (Foto: Jule Halsinger / seesaw-foto.com)

Vielen Dank für die vielen Fragen an uns bei der Konferenz “Engagiert für Europa | Committed to Europe” am 10. November in Berlin: Die Tagung wurde von der Initiative “Städte für Europa” organisiert. Hier gibt es das Video zur Veranstaltung.

Die Teilnehmer aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft gingen der Frage nach, welche Rolle die Städte bei der Gestaltung der Zukunft Europas spielen. Die Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, Sawsan Chebli, rief dazu auf, über bloße Appelle und Bekenntnisse zur europäischen Einigung hinauszugehen: „Dafür müssen wir Klinken putzen gehen.“ Gerade für Städte müsse klar sein, dass eine Spaltung Europas nicht hinnehmbar sei. „Das europäische Einigungsprojekt steht unter Druck. Diesem standzuhalten und im Sinne eines friedlichen, fortschrittlichen und solidarischen Europas weitere Schritte zu gehen, ist eine der wichtigsten politischen Aufgaben unserer Zeit.“ Chebli wies auf die besondere Bedeutung der Städtepartnerschaften hin, etwa am Beispiel Berlin und Warschau: „Wir können da, wo nationale Regierungen scheitern, auf kommunaler Ebene Netzwerke knüpfen und den Dialog weiterführen.“

Fast 40 Initiativen und Projekte stellten sich auf dem “Marktplatz Europa” vor. (Foto: Jule Halsinger / seesaw-foto.com)

Die Kulturwissenschaftlerin Caroline Y. Robertson-von Trotha forderte eine gelebte European Citizenship, „verstanden als europäische Leitkultur der universellen Menschenrechte“, die nachvollziehbar vorgelebt werden müsse. Es sei an Bürgern und Stadtregierungen, die städtischen Identitäten als Teil des europäischen Projektes anzusehen, erklärte die Professorin vom Karlsruher Institut für Technologie. Städte gelten demnach oft als Best-Practice-Beispiele für kulturelle Vielfalt, gleichzeitig hätten sich aber Parallelgesellschaften herausgebildet, die europäische Werte wie die Gleichheit von Frauen und Männern sowie Pluralismus ablehnten. „Die Hauptverantwortung für ein Europa der Vielfalt liegt bei den Städten“, sagte Robertson-von Trotha. „Dafür brauchen sie Unterstützung und den konsequenten grenzüberschreitenden Austausch sowie die Zusammenarbeit der Politik mit der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.“